Freitag, 18. April 2014

Kwa Heri Tansania!



Hallo meine Lieben! Nun ist es also soweit, meine letzten Stunden in Tansania sind angebrochen und bald mache ich mich auf den Weg zum Flughafen und damit auf den Heimweg nach Deutschland.

In den letzten Wochen habe ich noch einiges erlebt und musste leider einige Abschiede hinter mich bringen. Angefangen in Mwanza. Dort habe ich noch mal ein paar Tage verbracht meinen Sprachkurs komplett fertig zu machen und um mich von all den Leuten die ich dort kennen gelernt habe und mit denen ich dort eine grossartige Zeit verbracht habe zu verabschieden. Dort habe ich mir auch noch mal ein paar Sachen schneidern lassen und unter anderem das ForeverAngels-Babyhome besucht in dem viele Freiwillige die ich hier kennengelernt habe arbeiten. Das ist ein Waisenhaus für die ganz kleinen Kids, aber besonders die Babys habens mir angetan.

Nach der Verabschiedung in Mwanza habe ich noch mal einige Zeit in Wasso verbracht. Zur Zeit ist dort eine Volunteer-Überbevölkerung. Jede Menge Medizinstudenten aus Deutschland, aber auch aus England und sogar eine Professorenfamilie aus Amerika waren da. Es war auf jeden Fall ziemlich cool noch mal so viele Leute kennenzu lernen und wir hatten viel Spass. Unter anderem weil die meisten nur eine kurze Zeit geblieben sind gab es jedes Mal eine kleine Abschiedsfeier :) Aber ich habe auch noch ein interessante Sachen gesehen, zum Beispiel war ich bei der Outreach-Clinic dabei. Jeden Tag fährt ein Team der Klinik in ein weiter entferntes Dorf und untersucht, wiegt und impft die Kinder unter 5 Jahre dort. Ich durfte auch mal ein bisschen impfen und vorallem jede Menge Kinder wiegen. Das wird mit einer Hängewage gemacht die am  Baum aufgehängt wird. Deshalb wird die Klinik auch oft Under-the-tree-Clinic genannt. Ausserdem war ich auch noch mit einer deutschen Ärztin bei einem Hausbesuch. Wir haben den Auftrag bekommen einen kleinen behinderten Maasai-Jungen zu besuchen und bei ihm nach dem rechten zu sehen, vorallem den Kather zu überprüfen. Ich war sehr überrascht, wie gepflegt der Kleine war und wie gut sich um ihn gekümmert wurde.
Ausserdem haben wir im Haus einen Familienzuwachs bekommen, eine Ziege. Thomas hat bei seinem letzten Besuch in Mwanza ein Kind mit Downsyndrom und seine Mama mitgenommen um es dort im grossen Bugando Hospital untersuchen zu lassen. Aus Dankbarkeit hat der Maasai-Papa Thomas dann eine Ziege vorbei gebracht. Und die lebt jetzt im Hundezwinger.
Es gab auch noch diverse andere Feiern, wie eine Geburtstagsfeier und meine kleine Abschiedsfeier, bei der ich Lasagne gemacht habe (den Käse dafür musste ich extra in Mwanza besorgen) und ich habe natürlich auch wieder ein bisschen gemalt. Meine letzte Arbeit war ein Schriftzug für das Wasso Hospital, damit man auch sieht wo man eigentlich ist. Darauf bin ich besonders stolz, denn es war eine Wahnsinns-Arbeit das gerade hinzukriegen.

Dann war meine Zeit in Wasso auch schon vorbei und ich habe mich mit Jakob auf den Weg nach Dar es Salaam gemacht um dort seinen Kumpel Tobi in Empfang zu nehmen mit dem wir dann noch 3 Wochen durchs Land reisen wollten. Die Fahrt von Wasso nach Dar dauert 2 Tage mit Zwischenstopp in Arusha. Als wir gerade in Arusha angekommen waren haben wir eine SMS von Tobi bekommen dass er schon längst in Dar ist und auf uns am Flughafen wartet. Aufgrund eines kleinen Kommunikationsfehlers haben wir ihn aber erst 2 Tage später erwartet. Und so  musste der Arme in Dar auf uns warten.
Dann ging es aber irgendwann auch mal richtig los. Unser erstes Ziel war Mafia, eine Insel. Dort wollten wir schnorcheln und ein bisschen relaxen. Die Fahrt dahin war auf jeden Fall ein echtes Abenteuer. Die Insel wird bei weitem nicht so häufig besucht wie Zansibar und ausserdem war noch Nebensaison. Wir sind also die einzigen Mzungus auf dem klapprigen Holzkahn gewesen der uns 4 Stunden über das offene Meer geschippert hat.  Mir war doch ein bisschen anders als ich das Schiff gesehen habe aber wir sind gut angekommen. Zurück zwar auch, aber das war schon ein grösserer Kampf. Um an Tickets zu kommen musste ich mich fast prügeln und beim ein und aussteigen in das Schiff hat man gedacht ein Feuer sei ausgebrochen, so rücksichtslos und hektisch haben sich die Leute verhalten. Die Insel war aber wirklich super schön. 2 Tage waren wir schnorcheln, zusammen mit einem leicht verrückten Franzosen. Und das Hotel hatte einen traumhaften Blick über die Bucht.

Dann sind wir wieder zurück nach Dar und von da an hat eigentlich nichts mehr von unserem Plan so funktioniert wie wir das wollten :) Regenbedingt haben wir unsere Pläne ein paar Mal geändert und viel Zeit in Bussen und beim Warten verbracht bevor wir in Iringa gelandet sind und von dort aus eine 2 Tages safari in den Ruaha Nationalpark gemacht haben. Wunderschön. Wir hatten fast den Eindruck alleine im Park zu sein und er ist insgesamt von der Landschaft traumhaft. Ein ganz anderes Erlebnis als die Parks im Norden.

Und für die letzte Woche sind wir dann nach langem Überlegen und diskutieren auf Sansibar gelandet, wo wir 6 Tage mit relaxen, spielen, schwimmen, schnorcheln, Fahrrad fahren und Regen beobachten verbracht haben. Aber wir hatten nicht nur Regen sondern auch echt ein paar superschönen Sonnentage. Auf jeden Fall war es ein sehr schöner Abschluss meiner unglaublichen Zeit in Tansania!

So sehr ich mich auf zu Hause und euch alle freue, so sehr werde ich das alles hier und die besonderen Menschen die ich hier kennengelernt habe vermissen. Afrika ist einfach besonders. Ich werde soviele Dinge hier vermissen, besonders der Rhythmus des Lebens der so viel anders ist als bei uns. Auch wenn die Ruhe die die Leute hier an den Tag legen einen auch manchmal wahnsinnig machen kann, zum Beispiel wenn man auf jemanden wartet, aber die Tage laufen einfach trotz Arbeit ganz anders ab. Ich werde auch das Essen vermissen (wie soll ich nur ohne Chips Mayai überleben?) und die Art der Afrikaner alles aufzuheben und es doch noch für irgendwas sinnvolles zu verwenden. Auf einer Fahrt von A nach B im Bus einfach mal so Zebras und Giraffen zu entdecken. Die unendliche Weite des Landes. Die bunten Farben, Tücher und Gewänder. Die unglaublich tollen Kinder. Das es einfach jeden Moment irgendwas lustiges zu sehen gibt, wie lustige T-shirts aus unserer Altkleidersammlung oder funktionierende Ventilatoren auf Motorrädern. Der atemberaubende Sternenhimmel. Und sovieles mehr.
Nicht vermissen werde ich allerdings das endlose Mzungu-Gerufe und das ständige Abzocken sobald man als Weisser irgendwo auftaucht.
Und ganz am Schluss noch eine kurze Geschichte, die glaube ich bei uns so niemals passieren würde. Wir wollten in Dar es Salaam noch Jakobs Workpermit abholen bevor wir auf Reisen gehen. Allerdings hatte jeder von uns kurze Sachen an und man durfte das Büro nur in langen Hosen betreten. Die Fahrt zu dieser Behörde hat allerdings ewig gedauert und so haben wir nach langem Diskutieren mit unserem Taxifahrer und Gästen in einem kleinen Cafe tatsächlich jemanden gefunden der mit Jakob für 1 ½ Stunden die Hosen getauscht und solange gewartet hat bis Jakob wieder aus dem Büro heraus kam. Das ist Afrika.

Danke Tansania für diese unglaublich schöne Zeit! Ich habe soviel gelernt und erlebt, neue Dinge erfahren und Ängste überwunden. Ich komme definitiv wieder! Kwa heri! Tutaonana baadye!!!



wieder in Mwanza
Hausbesuch


Nachhilfeunterricht

Geburtstagsfeier

jeder bekommt ein Stück Kuchen!

Under-the-tree-clinic

unsere Ziege

Hausbesuch mit dem Ambulanzauto


BeautyTag

Wasso

ein grosser Krieger

jetzt weiss man auch wo man da eigentlich gelandet ist
Hotelblick auf Mafia

Mafia

der Holzkahn mit dem wir nach Mafia geschippert sind



Schnorcheltour


zurück aufs Festland
im Ruaha Nationalpark


wunderschöne Landschaft

da haben wir übernachtet






durch die Wildnis


Regen Regen Regen
Relaxen auf Sansibar



Beschäftigung an Regentagen


Fahrradtour am Strand