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Da drin wohne ich ;) |
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Stromausfälle gibt es auch ab und zu |
Hallo!
Ein neuer Bericht von mir. :) Ich habe mal ein paar Bilder hochgeladen,
die zeigen wo ich eigentlich gerade bin und wie ich so lebe. Bevor ich hierher
nach Bukene kam, hat mir jemand gesagt es wäre wie als würde man ans Ende der
Welt fahren. Und ich verstehe jetzt auch warum. :) Um hierher zu kommen,
mussten wir ja 40 km über eine unbefestigte staubige Strasse fahren. Bukene
selbst ist ein sehr kleiner Ort, in dem es zwar auch einen Markt und einige
Geschäfte gibt, aber das Einkaufsangebot beschränkt sich im Grossen und Ganzen
auf die wichtigen Dinge des Alltags: Fleisch, ein bisschen Gemüse, Obst,
Kernseife, Schuhe und Kangas, Fahrräder und Handyguthaben. Ausserdem kann man
hier auch noch die alten Klamotten kaufen, die wir in die Altkleidersammlung
schmeissen. Deshalb kann es auch sein dass man in der Kirche hinter einem sitzt
der ein ausgeblichenes Bayerntrikot anhat, oder jemand ein T-Shirt mit der
Aufschrift "Boston Marathon 2009" trägt. Es ist schon lustig welche
"Schätze" man hier so entdeckt. Aber auch ein bisschen traurig, den
die meisten dieser Klamotten haben riesige Löcher und werden wahrscheinlich
auch bei intensiven waschen gar nicht mehr richtig sauber. Sonntags werden dann
sie schicken Kleider und viel zu grossen Anzüge rausgeholt, die Kids tragen
Schüchen mit Absatz und die Frauen gehen vorher noch schnell zum Friseur.
Das Handyguthaben ist glaube ich am wichtigsten. Laut Aussage der
Pfarrer, haben manche Leute nicht mal Geld für Essen, aber ein Handy. Deshalb
kann man das Guthaben auch an jedem Miniladen kaufen. Mindestens genauso
wichtig sind Fahrräder. Ohne die kommt man eigentlich fast nirgendwo hin. Und
es gibt echt viele. Für die meisten Leute vorallem in den Dörfern ist es die
einzige Möglichkeit von A nach B zu kommen über weitere Strecken. Es gibt zwar
in Bukene ein kleines „Krankenhaus“ aber wenn man wirklich ernsthaft krank ist,
muss man ins 40 km entfernte Nzega oder für noch schwierigere Fälle ins ca. 100
km entfernte Tabora. Und um einen Bus dahin zu bekommen muss man manchmal
erstmal 20 km durch den Busch auf nem Fahrrad nach Bukene. Fahrräder können
auch als Taxis verwendet werden, genauso wie Motorräder. Autos sind eher selten
und Busse kommen nur morgens. Einmal am Tag hin und einmal zurück. Wer keinen
Platz bekommt – Pech gehabt.
Letzte Woche hatte ich ja noch nicht soviel zu tun und bin deshalb mit 2
Patern nach Tabora gefahren, der Hauptstadt des Gebietes hier. 3 Stunden
rumpelige Fahrt über Sandstrassen (ich war komplett eingestaubt bei der
Ankunft) mit wieder lauter Musik und Platzmangel :) Jede vorhandene Lücke wurde ausgenutzt um
Leute reinzuquetschen. Bequem war die Fahrt auf jeden Fall nicht. Aber
unterhaltsam. Nach der Hälfte der Zeit wurde angehalten, fasst alle Leute
stiegen aus um aufs „Klo“ zu gehen. Also das heisst jeder hat sich seinen
eigenen Busch gesucht :) und danach gabs einen
kleinen Aufstand weil einer sein Kind veloren hatte. Das hat sich einfach auf
nen anderen Platz gesetzt während die Eltern draussen waren.
In Tabora selbst war ich eigentlich nur ein bisschen in der Stadt
unterwegs und habe die beiden Projekte dort angeschaut. Die Schule dort ist
riesig. 1000 Schüler und es herrscht eine Disziplin wie beim Militär. Inklusive
Morgenappell in 20 er Reihen und singen der Nationalhymne begleitet von
Trommelschlägen. Danach wird im Gleichschritt in die Klassenzimmer marschiert.
Ich finde das sollten wir bei uns auch einführen :)
Seit Donnerstag bin ich auch nicht mehr die einzige Europäerin unter
lauter Indern und Afrikanern. Es sind jetzt für 4 Wochen noch 3 Mädels aus
Spanien da, die –juhuu- Lehrerinnen sind und mir deshalb einen Schnellkurs in
Unterrichten geben können. Denn seit heute weiss ich dass ich eine erste Klasse
in Englisch unterrichten soll und nachmittags die Kindergartenklasse auch in
Englisch und ein bisschen Mathe :) aber ich habe so den
Eindruck das wird nicht alles gewesen sein :) ich glaube der Lehrplan ändert sich stündlich
und wie s gerade passt.
Ich hätte auch gerne noch ein Photo von der Schule hochgeladen aber das
wollte irgendwie nicht. Allerdings habe ich ja noch ein paar Monate dafür Zeit :)
Die Pater die hier leben sind fast alles Inder. So lerne ich nicht nur
was über die afrikanische, sondern auch über die indische Kultur kennen.
Allerdings hatte ich am Anfang wahnsinnige Probleme den Gesprächen zu folgen
weil die Guten eine interessante Mischung aus Englisch und Suaheli sprechen,
mit indischem Akzent und einer Geschwindigkeit dass einem ganz schwindelig
wird. Aber mittlerweile geht es einigermassen :)
Ich wohne im Pfarrhaus, was auf einem Gelände mit der Kirche, Schule,
Kindergarten und so ner Art Internat liegt. Das ist auch eigentlich mein ganzer
Bewegungsbereich weil die Pater es nicht gerne sehen wenn wir rausgehen. Und
schon gar nicht alleine. Aber ich glaube jetzt mit dem Unterrichten, spielen
mit den Kindern und anderen Aufgaben bin ich in nächster Zeit gut ausgelastet.
Und da werde ich bestimmt auch noch einiges zu erzählen haben.
Bis zum nächsten Mal!
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Der Kindergarten. Der Platz mit den Ziegen und Kühen drauf ist übrigens der Fussballplatz |
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Das ist Bukene und eine der zwei Hauptstrassen |
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Mit den 3 Patern links habe ich die ersten 2 Wochen verbracht, den rechts haben wir besucht. |
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Busfahrt nach Tabora. Wo auch immer Platz ist wird jemand hingequetscht. |
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"Stadtzentrum" von Bukene |
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Tabora |
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Süsse Kinder gibts jede Menge |
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Ich habe mir auch schon eins ausgesucht :) |
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Oder doch das hier?? |
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Waschtag. Ja wie schön ist doch eine Waschmaschine... |
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Nochmal Bukene |
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Fussballspielen in Bukene. Der Schuh unten am Bildrand ist das Tor. |
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Mein Zimmer |
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Bukene am Abend |
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Mein Badezimmer ;) die Eimer in der Ecke sind übrigens meine Dusche. |
| Heisses Wasser gibt es extra, dass muss über nem offenen Feuer erstmal erhitzt werden :) |