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Endlich mal ein Hüpfbild ;) |
Mambo vipi?
Vorab eine kurze Info. Den Text habe ich schon vor einer Woche verfasst,
konnte ihn aber aufgrund von Internetproblemen nicht hochladen. Jetzt also mit
ein bisschen Verspätung:
In den letzten Wochen habe ich wirklich unglaublich viel erlebt! Und
auch wenn es mit meinem Sprachkurs nicht geklappt hat, die Leute die ich hier
in Mwanza kennengelernt habe machen es auf jeden Fall wieder wett!
Durch die Engländerin Pamela hatte ich ein paar echt schöne Erlebnisse.
Zum Beispiel veranstaltet die Kirche für die sie aktiv ist regelmässig einen
Kino-Abend bei dem ich jetzt auch mal dabei war. Klar wollen sie so neue
Gemeindemitglieder werben aber besonders für die Kinder ist es sicher ein
schöner Abend. Auf dem IsamiloHill wurde das ganze veranstaltet mit
wundervollem Blick über die ganze Stadt und dem Lake Viktoria. Dort oben hat
die Kirche auch ein Strassenkinder Projekt und die Jugendlichen davon haben
auch beim Aufbau geholfen. Zum Einstieg gab es erstmal ne Folge MisterBean
bevor für alle eine Handvoll Popcorn ausgeteilt wurde. Der Hauptfilm war dann
dummerweise ein ziemlich klischeegefüllter Jesusfilm. Und das auch noch auf
Suaheli. Angeblich habe sich die Leute beim letzten Kinoabend einen Jesusfilm
gewünscht und es war keine Idee von der Kirche. Zumindest haben echt viele
Leute zugeschaut. Ich habe mir meine Zeit eher mit quatschen, Kindern spielen,
Photos machen und essen vertrieben. Auch wenn Jesus mein neuer bester Freund
ist, ein Film über sein Leben ist mir dann doch zu viel.
Abends war ich dann mit ner Gruppe Engländerinnen seit langem mal wieder
aus, bevor es dann am nächsten Tag wieder mit Kirche weiter ging. Und zwar
hatte Pamelas Kirche für ein paar Tage Besuch von ihren Pastoren aus England
und so wurde der Sonntag genutzt um Taufen abzuhalten. Ich wollte das unbedingt
sehen, erstens weil Pamela selbst auch getauft wurde (sie ist erst seit kurzem
Mitglied in dieser Kirche) und weil das ganze in einem Hotelpool stattgefunden
hat. Gemäß der Bibel wird der Bekehrte nämlich komplett ins Wasser getaucht,
nicht wie bei uns langweiligen Katholiken nur so ein bisschen Wasser auf den
Kopf geschüttet. Insgesamt wurden 16 Leute getauft und auch wenn ich jetzt nicht
gerade der religiöseste Mensch der Welt bin muss ich zugeben dass es schon sehr
ergreifende Momente waren. Vorallem weil auch einige ehemalige Strassenkinder
aus ihrem Projekt getauft wurden und vorher immer etwas persönliches über jeden
gesagt wurde und warum er sich zu dieser Taufe entschlossen hat. Sowas sieht
man einfach nicht oft.
Dann habe ich noch ein paar coole Tage mit den deutschen Volunteers,
vorallem mit Lena und Nils verbracht. Und zwar habe ich mir endlich mal ihr
Projekt (die Klasse mit den behinderten Kindern) angeschaut. Und was soll ich
dazu sagen? Chaotisch, ohne jede Struktur und ich finde ehrlich gesagt dass die
Kids dort nicht wirklich was lernen. Jeder einzelne hat einen anderen
Wissensstand und allen gemeinsam Unterricht zu geben ist so gut wie unmöglich.
Aber ich habe mich gleich mal in alle verliebt und wäre am liebsten dort
geblieben um Lena und Nils noch mehr zu unterstützen. Arbeit gäbe es in dieser
Klasse mehr als genug. Und die Kids sind wie immer zuckersüss.
Mit Lena war ich dann auch so noch ein bisschen in der Stadt unterwegs.
Zum Beispiel (mein persönliches Highlight) Schokokuchen essen im Tilapia-Hotel!
Wir waren auch mal schwimmen und sind auf einen kleinen Berg geklettert zum
Jiwe kuu (wunderschöne Felsformationen) mit traumhaften Ausblick auf den See.
Leider hiess es dann mal wieder Abschied nehmen von Mwanza. Ich war zwar
nur 3 Wochen hier, aber ich habe hier in kurzer Zeit echt super Freunde
gewonnen dass es wirklich traurig war schon wieder gehen zu müssen...
Mit meinem Brieffreund Aidan und seiner Frau ging es dann letzten
Mittwoch früh morgens mit dem Bus nach Daressalaam. Dort sind wir auf die
Hochzeit von seinem älteren Bruder eingeladen gewesen. Ja und unglaublich, nach
17 Stunden Busfahrt waren wir auch schon da! Daressalaam ist übrigens verdammt
heiss. Das hat mir zwar vorher jeder gesagt aber es hat mich trotzdem umgehauen
als wir aus dem Bus gestiegen sind.
Angefangen hat der ganze Hochzeitsspass erstmal damit dass ich mir ein
neues Kleid kaufen musste. Meine die ich dabei hatte sind nämlich beim
begutachten durch Aidans Frau durchgefallen. Und wenn wir schon mal dabei waren
habe ich mir auch gleich noch die Haare machen lassen. Ich wollte mich einfach
ein bisschen anpassen, wenn ich mit meiner Hautfarbe schon überall auffalle,
wollte ich wenigstens meine Haare angleichen. Also haben mir 3 Maasais über 4
Stunden meine Haare mit Kunsthaar verdreht und geflochten. Hinterher bin ich
mir allerdings nicht so sicher ob das so eine gute Idee war. So wie die Jungs
gezupft, gezogen und gerissen haben, glaube ich nicht das ich noch eigene Haare
habe und vorallem ist es mir noch ein Rätsel wie ich das ganze jemals wieder
aufbekommen soll. Aber jetzt sieht es erstmal gut aus.
Es gibt hier ja nicht einfach eine Hochzeit. Nein, es gibt vorher auch
noch eine Send-Off-Party bei der die Braut an den Bräutigam übergeben und von
ihrer Familie verabschiedet wird. Donnerstag war diese Party, Samstag dann die
Hochzeit. Es war wirklich interessant zu sehen, vorallem weil ich ja bisher nur
die Dorfhochzeiten gekannt habe und man bei dieser Familie einfach gesehen hat,
das einiges Geld zur Verfügung stand. Trotzdem kann ich beide Feiern zusammen
fassen, weil sie in etwa ähnlich abgelaufen sind. Es gibt jeweils einen
Moderator, der durch den Abend führt und alles läuft immer nach exakt dem
gleichen Protokoll ab. Für mich war das auf jeden Fall aufregend zu sehen, zum
Beispiel das die Geschenke tanzend nach vorne gebracht werden müssen, der
Kuchen muss nach dem Anschneiden an bestimmte Leute in exakt der richtigen
Reihenfolge verteilt werden, wirklich jeder im Raum muss mit der Braut
anstossen, so dass sich eine lange tanzende Reihe bildet und alles (wirklich
alles) wird auf Film festgehalten. Man hat gar keine Chance sich der Kamera zu
entziehen und die Photografen und Kameraleute fand ich teilweise ziemlich
rabiat um an die erwarteten Bilder zu kommen. Aber wehren tut sich keiner, es
gehört schliesslich dazu. Am Anfang jeder Feier wird übrigens auch die
komplette Familie und Freunde vor allen vorgestellt. Mit aufstehen und winken
versteht sich. Übrigens wird der komplette Abend auch live auf Leinwänden
übertragen damit wirklich jeder alles sieht. Dreimal dürft ihr raten wer auch
aufstehen und allen 200 Gästen winken durfte?
Ich muss aber sagen dass ich trotz all diesem Programm ein bisschen
enttäuscht war. Diese Feiern bieten einfach keinen Raum für spontane Einfälle,
Ideen oder Party danach. Das Protokoll wird erfüllt und wenn das erledigt ist,
gehen alle heim. Klar wird auch getanzt, aber nur so lange wie es erlaubt ist.
Und auch nur bestimmte Tänze. Und hungrig darf man auch nicht auf so eine Feier
kommen. Essen gibt es erst nach dem Hauptprogramm. Und das war beides Mal um
22.30 -23 Uhr. Angefangen haben die Feiern übrigens um 19 Uhr.
Die Kirche fand ich schön, auch wenn es eine dreifach Hochzeit war. Wir
kamen zu spät, weil wir die Kirche erstmal nicht gefunden haben und ich war
total überrascht als ich vorne 3 Brautpaare gesehen habe. Dummerweise war nur
noch in der ersten Reihe ein Platz für mich. Also hatte ich auch auf einer
DreifachHochzeit die Aufmerksamkeit aller Gäste.
Der Weg von der Kirche zur Feier war übrigens ein eigenes Erlebnis.
Daressalaam ist eine Stadt mit wahnsinnigem Verkehr. Ständig muss man aufpassen
nicht überfahren zu werden und sich einen Platz im Dalla-Dalla (MInibus) zu
sichern ist auch ein Kampf. Vorallem abends wenn alle Leute auf den Strassen
und unterwegs sind, quetscht man sich einfach irgendwie in den Bus. Wie man
dann an der richtigen Haltestelle wieder rauskommt, ist Glückssache. Ohne meine
afrikanische Begleiteskorte wäre ich hoffnungslos verloren gewesen.
So das war's erstmal. Bis Bald wieder!
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Aussicht vom Isamilo-Hill |
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Kinderbespassung |
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das "Kino" |
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zusammen mit Pamela |
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was machen die komischen Wazungus da bloss? |
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warten dass es losgeht |
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Geschwister |
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Yeah, Kino! |
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Mr. Bean |
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Popcornverteilung |
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Lecker! |
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Nein, kein Konzert. Eine Kirche... |
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Taufe |
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Taufe im Hotelpool |
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Pamela ist dran |
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in der Klasse für Behinderte |
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Der grosse ist kein Lehrer sondern auch ein Schüler ;) |
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Nils und... |
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Lena bei der Arbeit |
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Pause |
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auf dem Weg zum Jiwe Kuu |
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wunderschöne Aussicht |
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Los gehts |
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meine armen Haare |
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am Ende siehts dann so aus |
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Aidans Schwestern verschönern sich in meinem Zimmer für die Send-off Party |
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mit Aidans Frau Esther |
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Aidans Schwestern und Verwandschaft |
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Braut + Trauzeugin im Mittelpunkt |
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Das ist wirklich nur die Send-Off Party |
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Der Moderator des Abends |
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eine riesen Party |
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auf dem Weg zum Anstossen |
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Tischfeuerwerk darf natürlich auch nicht fehlen |
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der mit den Rosen ist der Zukünftige |
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in Dar es Salaam |
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was man manchmal hinten so auf den Bussen findet... |
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jeder einzelne Moment muss festgehalten werden |
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Kuchen verteilen an die Eltern des Bräutigams |
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Hochzeitstanz |
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was das so genau ist habe ich nicht rausgefunden. auf jeden Fall sind das in den Tüchern die Eltern des Bräutigams und eingewickelt werden sie von den Eltern der Braut. Wem es nicht aufgefallen ist: beide Frauen tragen dass gleiche. Es gibt auf diesen Hochzeiten tatsächlich einen Dresscode für die Frauen der Familien. Hier war es Rosa. |
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Mit meinem Brieffreund Aidan + Frau |
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Das Brautpaar |
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Aidans Schwester Maria |